KI in der Musikbranche: Freund oder Feind?

Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Musikbranche hat in den letzten Jahren signifikant zugenommen, was sowohl innovative Möglichkeiten als auch rechtliche Herausforderungen mit sich bringt. Die GEMA hat bereits Klage gegen OpenAI eingereicht. Wer hat wo Anspruch auf künstlich generierter Musik? Ist KI der Tod unerschöpflicher Kreativität, harter Arbeit und Talent des Menschen? Wir sprechen darüber.

KI und Musik: Schwierige Zeiten für das Urheberrecht

So gut wie NIEMAND kommt momentan an dem brisanten Thema KI oder AI vorbei. Es ist bahnbrechend und hat in rasanter Geschwindigkeit Fahrt aufgenommen und uns in verschiedenen Branchen gefühlt überrumpelt. Kein Wunder also, dass so mancher Kopf sich dreht. Wir haben uns ausgiebig damit beschäftigt, diskutiert, Für und Wider besprochen, um für uns einen Weg zu finden, mit der KI eventuell Frieden zu schließen.

 

Zunächst Mal: Was ist KI? 

Prinzipiell wird KI schon als neues Feld der Informatik gesehen. Es ist – einfach ausgedrückt – die Fähigkeit einer Technologie, menschliches Denken, Lernen oder Erstellen nachzuahmen. Und hier kommen wir schon ins Grübeln. Nachahmung existiert schon so lange wie die Menschheit selbst (oder länger) – durch Nachahmung lernt man, zieht Schlüsse und entwickelt im Endeffekt weiter. Im alten Griechenland nannte man es Mimesis, viel später wurde in Frankreich Nachahmung als zentrales Konzept der Soziologie entwickelt. Diese Ausflüge ersparen wir Ihnen, aber Sie wissen vermutlich, worauf wir hinauswollen.

 

Wenn man genauer darüber nachdenkt, gibt es KI in der Musik schon länger, wenn man an Shazam oder computergenerierter Musikerstellung denkt. Spotify und Co. erstellen mithilfe von Algorithmen Mixtapes und Empfehlungen anhand des Nutzerverhaltens jeder einzelnen Person. Folglich steckt hier auch schon das gleiche Prinzip dahinter: Um Menschen eine bessere Nutzererfahrung zu ermöglichen, lernt die „Maschine“ durch bestimmtes Verhalten (in dem Fall, welche Musik gesucht und vorwiegend gehört wird). Und wenn wir ehrlich sind, ist genau dieses Feature etwas, was wir von der heutigen Technologie erwarten.

 

Was wir nicht von der Hand weisen können, sind die vielen Vorteile der KI. Ob das Smartphone sich leichter durch Gesichtserkennung öffnen lässt, das Online-Shopping für uns optimiert wird oder Sprachsysteme wie Google Assistant, Alexa oder Siri die Probleme von verlorenen Einkaufszetteln löst – wir alle nutzen KI bereits ganz alltäglich. Es gibt aber nicht nur große Fortschritte, die unseren Alltag erleichtern, sondern es werden auch Branchen wie das Gesundheitswesen, die Logistik oder Bildung völlig umgekrempelt.

 

Auf der anderen Seite ist es auch unbestreitbar, dass wir vor einem großen von Menschenhand gemachten Problem stehen: Das Urheberrecht, ungefilterte Informationen und Massen an Content. Verzweifelt werden Regelungen gesucht, die das ganze regulieren und kontrollierbar machen.

Inhalt

GEMA-Klage gegen OpenAI

Im November 2024 hat die GEMA als erste Verwertungsgesellschaft weltweit eine Klage gegen OpenAI eingereicht. Der Vorwurf lautet, dass OpenAI geschützte Musikwerke ohne Lizenz für die Entwicklung ihrer KI-Systeme genutzt hat. Konkret geht es darum, dass ChatGPT, ein KI-gestütztes Sprachmodell von OpenAI, mit urheberrechtlich geschützten Songtexten aus dem Repertoire der rund 95.000 GEMA-Mitglieder trainiert wurde, ohne entsprechende Lizenzen zu erwerben oder die Urheber zu vergüten. Mehr Infos dazu finden Sie hier. Dazu hat die GEMA 10 Grundsätze entwickelt, die im Idealfall für den Einsatz bzw. Nutzung von KI beachtet werden sollten, um für eine faire Entlohnung zu sorgen.

 

Im Grunde führt KI in der Musikbranche genau zur selben Sorge wie überall sonst: Das Verdrängen von Menschen, die in der Branche bereits arbeiten – und in den meisten Fällen einen langen Weg hinter sich haben, um das zu erreichen. Zudem ist eine Sicherstellung von künstlerischen, technischen sowie ethischen Standards eine zusätzliche Herausforderung bei KI-generierter Musik. Ob tatsächlich Musikschaffende aus den Charts eliminiert werden, bleibt fraglich, denn ohne sie würde der KI ein grundlegender Baustein fehlen, um sich weiterzuentwickeln.

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KI in der Musikbranche: Neue Wege, neue Chancen

Ist KI in der Musikbranche also besorgniserregend? Wie bei vielen Themen ist auch hier wichtig, wie man mit den Tools umgeht, die man in die Hand bekommt. KI-generierte Musik genießt auf jeden Fall schon große Beliebtheit. Zum einen (wenn wir von einem Beispiel ausgehen, dass besonders die GMG und ihre Kunden angeht) würde der Einsatz von KI bei der Musikproduktion Kosteneinsparungen bringen, da die AKM sowie die GEMA-Gebühren wegfallen würden sowie die Kontrollen – auch rechtlich hätte man hier eine Sorge weniger. Zumindest im Moment noch. Aufwendige Lizenzverträge wären also Geschichte.

 

Zusätzlich könnte man mit einer eigenen KI-gestützten Musikproduktion, die sich auf Hintergrundmusik in Unternehmen bzw. Gewerbe konzentriert, auch viel besser auf individuell anpassbare Musik eingehen. Was auf jeden Fall interessant sein könnte, um sich mit Musik ein eigenes Markenimage aufzubauen und dadurch je nach Örtlichkeit und Branche ein spezielles Soundbranding zu Wege bringen kann.

Auch für Musiker, die man nicht unbedingt als „Weltstars“ bezeichnen würde, können mithilfe von KI qualitativ hochwertigere Stücke schaffen. Musik ist nämlich nicht nur reines Talent und Können, im Hintergrund gibt es sehr viele Bereiche, die kostenintensiv sind und verschiedene Expert:innen brauchen.

 

Der Umstieg auf lizenzfreie, KI-generierte Musik bietet Unternehmen also einige Vorteile – von Kostenersparnis über Rechtssicherheit bis hin zu kreativer Exklusivität. Unternehmen können einzigartige, auf ihre Marke abgestimmte Soundwelten schaffen, ohne sich mit Lizenzen, Gebühren oder rechtlichen Problemen herumschlagen zu müssen. Die Option, Musik exklusiv für das eigene Unternehmen zu produzieren, bietet die Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben und das Kundenerlebnis aktiv zu gestalten.

 

Die KI ist unserer Meinung nach ein Werkzeug, das man auf jeden Fall beherrschen sollte, um mit der Zeit zu gehen. Allerdings wird es immer die menschliche Komponente brauchen, um sich in den Bereichen weiterzuentwickeln und einzigartige Stücke zu erschaffen. Auch bei der GMG stecken wir natürlich die Köpfe zusammen, um Möglichkeiten zu finden, KI für uns und unsere Kunden zu nutzen. Einzigartige Musik kann auf jeden Fall nicht durch einen Mausklick ersetzt werden. Wir bleiben auf jeden Fall dran!