Wie Streaming die Musikbranche gerettet hat (?)
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Von der Krise zum Comeback: Der Aufstieg des Streamings
Jede Generation hat ihren eigenen Sound – und nicht nur das, auch die Technologie hat den letzten Jahren eine ganz schöne Entwicklung hingelegt. Somit hat auch jede Generation eine ganze eigene Art des Musikhörens gehabt. Ob das sanfte Absetzen der Nadel auf die Vinyl-Platte, der CD-Player, der so groß war, dass ganze Wohnwände danach konzipiert wurden, bis zu großen Jeans-Jacken, die für den tragbaren CD-Player Platz boten. Na, wer erinnert sich?
Auf jeden Fall sieht man an der Entwicklung der Technik, dass es ein Bedürfnis gab, Musik leichter zugänglich zu machen. Plötzlich war es möglich, seine eigene Musik außerhalb seiner vier Wände zu hören. Im Bus auf dem Weg zur Arbeit oder bei einem Spaziergang durch die Stadt. Dennoch war man immer irgendwie gebunden – spätestens der iPod bzw. mp3-Player machte es möglich, eine unglaubliche Auswahl auf ein einziges Gerät zu speichern und nach Lust und Laune abzuspielen.
Aber wir kennen das, mit jeder Entwicklung entsteht meist irgendwo ein weiteres Problem. Mit den mp3-Playern stiegen illegale Downloads und eine Vielzahl an ominösen Softwares, mit der man sich die Musik ganz einfach holen konnte, ohne nur einen Cent zu bezahlen. Auch wenn Apple sehr früh eine Plattform entwickelte, wo man Musik für ungefähr 0,99 € kaufen und runterladen konnte. Daraus folgte, dass illegale Downloads und rückläufige CD-Verkäufe Labels und Künstler:innen um ihre Einnahmen gebracht haben. Was zu einem Problem wurde, das die Musikindustrie ins Wanken brachte. Es musste also eine Lösung her. Musik Streaming – wie ein Retter im digitalen Gewand, allerdings auch mit einigen Startschwierigkeiten.
Zahlen lügen nicht: Streaming-Plattformen generieren heute mehr als 65 % des weltweiten Musikumsatzes [1]. D.h. der Anstieg der Nutzerzahlen ist immens und steigt auch stetig an. 2023 nutzten weltweit etwa 667 Millionen Menschen solche Angebote [2]. Ein Abo, Millionen Songs und alles legal – für Musikliebhaber ein Paradies. Statt komplette Alben zu kaufen, hören wir Playlists, entdecken neue Künstler und switchen je nach Stimmung.
Wie Streaming die Musik verändert hat
Hier kommt der spannende Teil: Musik Streaming beeinflusst nicht nur, was wir hören, sondern auch wie Musik gemacht wird:
- Schneller Einstieg statt langer Intros: Viele Künstler platzieren den „Wow-Moment“ ihres Songs direkt zu Beginn – schließlich zählt der Stream erst nach 30 Sekunden.
- Kurze Songs, die boomen: Statt epischer Balladen setzen viele Produzenten auf knackige Tracks, die sich perfekt fürs Binge-Hören eignen.
- Playlist-tauglich sein: Viele Künstler denken ihre Songs inzwischen playlist-orientiert – passender Vibe statt Konzeptalbum.
Aber was bedeutet das für die Kreativität? Kritiker sagen, dass die Kunst hinter den Streaming-Zahlen verschwindet und alles auf Klicks optimiert wird. Andere sehen in der Datenanalyse eine Chance, Musik genau so zu schaffen, wie Fans sie lieben.
Ohne Streaming-Plattformen gäbe es vermutlich weniger Musikkonsum – und für viele kleinere Künstler sind Playlists die einzige Chance, sichtbar zu werden. Aber: Die Vergütung pro Stream ist gering. Nur die Großen verdienen richtig – und das sorgt für Kritik. Gleichzeitig schaffen es Indie-Künstler immer wieder, durch Algorithmen „entdeckt“ zu werden.
Was bleibt? Musik im Wandel, aber mit Potenzial
Das Musik Streaming hat die Musikbranche aus der Krise geholt, das steht fest. Doch es hat auch neue Herausforderungen geschaffen. Der Spotify-Algorithmus ist Fluch und Segen zugleich – er bringt neue Talente ans Licht, kann aber auch Vielfalt beschränken. Vielleicht ist es Zeit, nicht nur auf Playlists zu setzen, sondern auch mal wieder bewusst durch Künstleralben zu stöbern – digital, versteht sich.
Das Streaming wird sich weiterentwickeln, und mit ihm auch unser Musikhörverhalten. Aber egal ob Chartbreaker oder Geheimtipp aus deiner Playlist: Musik bleibt die Sprache, die uns alle verbindet – ob vom Algorithmus empfohlen oder nicht.
PLAY.
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Der Spotify-Algorithmus: Dein persönlicher DJ oder doch eher Gatekeeper?
Spotify hat den Musikstreaming-Markt revolutioniert, aber der Algorithmus spielt eine zentrale Rolle. Hier ein kleiner Blick unter die Motorhaube:
- Lernender Algorithmus: Der Algorithmus weiß mehr über dein Hörverhalten, als du denkst. Von den Songs, die du speicherst, bis zu denen, die du nach 10 Sekunden wegklickst – alles fließt in die personalisierten Empfehlungen ein.
- Audioanalyse: Spotify analysiert auch die Eigenschaften der Tracks – Tempo, Tonart, Stimmung – und liefert dir Songs, die genau zu deinem Stil passen.
Die bekannten Playlists wie „Discover Weekly“ oder „Release Radar“ sind quasi eine wöchentliche Einladung zum musikalischen Blind Date. Und ja, manchmal gibt’s Volltreffer – aber manchmal bleibt man auch in seiner musikalischen Komfortzone hängen.